Am Sonntag, 16.02.2020, fand die Poli-Tour des Kreisjugendring Erlangen-Höchstadt mit den fünf Landratskandidat*innen Alexander Tritthart (CSU), Martina Stamm-Fibich (SPD), Manfred Bachmayer (Bündnis 90/Die Grünen), Regina Enz (Freie Wähler) und Nicolas Bischoff (Die Linke/ÖDP/Piraten) statt. Drei Einrichtungen wurden zu drei verschiedenen Schwerpunkten besucht.
An der ersten Station, dem AUW-Haus der Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt in Herzogenaurach, warteten bereits Fachkräfte und Klienten der Lebenshilfe mit leckeren Brezen auf die Gäste. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde durften sich Besucher*innen und Kandidat*innen jeweils den drei verschiedenen Teilhabebereichen zuordnen: Stationäres Wohnen, Ambulant unterstütztes Wohnen und Freizeitassistenz. In jedem Bereich moderierte eine Fachkraft der Lebenshilfe das Gespräch zwischen Besucher*innen und einem*r Bewohner*in bzw. „Assistenznehmer*in“- so die offizielle Bezeichnung. „Um Teilhabe zu ermöglichen braucht es vor allem barrierefreien Wohnraum“ bilanziert Frau Martina Stamm-Fibich im Plenum. Und Herr Alexander Tritthart findet abschließend „es sollte das Ziel verfolgt werden in jeder Gemeinde eine*n Behindertenbeauftragte*n zu haben“.
Anschließend rollte der Bus weiter nach Eckental zu den Pfadfinder*innen aus dem Bund der Weltenbummler. Nach einer gesunden und köstlichen Stärkung tauschten sich die Pfadfinder*innen mit den Politiker*innen zum Thema „Ehrenamt und Bildung in der Jugendarbeit“ aus. Besonders herausfordernd ist hier der Mangel an Ehrenamtlichen, die eine Gruppenleitung übernehmen wollen. „Viele finden neben dem schulischen Druck und sämtlichen Freizeitaktivitäten nicht die Zeit oder Energie sich hier als Gruppenleiter*in zu engagieren“, erklärt ein Mitglied des Stammes. Die verschiedenen Herausforderungen, mit denen man sich im Ehrenamt einstweilen konfrontiert sieht, sind auch den Kandidat*innen bekannt – ausnahmslos alle haben sich schon ehrenamtlich engagiert. Auf die Frage, wie man vorhabe, das Ehrenamt zu fördern, antwortet Nicolas Bischoff einerseits, es sei erforderlich den Bürokratieaufwand auf ein Minimum zu verringern, während Regina Enz andererseits die Notwendigkeit betont Wertschätzung zu vermitteln, z.B. durch kostenlose Nutzung des ÖPNV.
Um das Thema „Verkehr, Umweltschutz und Klimawandel“ ging es dann auch beim nächsten Gastgeber – dem Jugendtreff „Jutube“ in Uttenreuth. Nicht nur der Kaffee, sondern auch ein Tischfußballmatch zweier Landratskandidaten gegen die im Jugendtreff amtierenden jugendlichen „Kickermeister“ sorgten schon bei der Ankunft für gute Stimmung. Dann ging es mit spezifischen Fragen zum Beispiel zum Ausruf des Klimanotstandes oder zu Regenerativen Energien ans Eingemachte. Manfred Bachmayer möchte hier durch die Einführung eines 365 Euro-Tickets, das für den gesamten VGN-Raum gilt, den ÖPNV kostengünstiger und somit attraktiver gestalten.
Die Politiker*innen ließen sich zu allen Themen interessiert und offen auf die Fragen der Besucher*innen ein und werden sicher verschiedene Anregungen in ihre Arbeit mitnehmen. „Wir finden die Politour ist eine wichtige Möglichkeit für junge Menschen ihre Anliegen unkompliziert und auf Augenhöhe an die Politiker*innen heranzutragen.“, erklärt Dominik Hertel, Vorsitzender des KJR ERH, „deshalb freuen wir uns, dass sich die Kandidat*innen heute mit uns auf (Poli-)Tour gemacht haben!“.